Zum diesjährigen Jugendaustausch begab sich eine Gruppe bestehend aus 18 Jugendlichen und 3 Betreuern für eine Woche zu Gastfamilien in Argences. Für viele der Jugendlichen war das keine neue Erfahrung, weil sie schon in den letzten Jahren am Austausch teilgenommen hatten. Trotzdem waren auch diesmal wieder einige neue Gesichter dabei. Das Programm in Argences stand in diesem Jahr unter dem Motto "Umwelt" und griff damit einige Themen aus dem letztjährigen Programm auf.

So organisierte das Komitee aus Argences einen informativen Vortrag zur Rolle der erneuerbaren Energien im französischen Energiemix und zur Schlüsselrolle, die dabei der Normandie zukommt. Aufgrund der besonderen Lage am Ärmelkanal bietet die Normandie ein enormes Potential zur Nutzung von Windenergie durch Windräder und Wasserenergie durch Gezeitenkraftwerke. Zudem besuchten wir eine biologische Kläranlage in Honfleur, die das Abwasser der Stadt und dreier weiterer Kommunen reinigt und anschließend in Bäche und Flüsse zurückführt. Auch der gewonnene Klärschlamm wird als Dünger weiterverwendet.

Ganz zu Beginn der Woche lernten die Jugendlichen unsere Partnergemeinde bei einer Rallye in Gruppen durch den Ort kennen. Zudem bereiteten sie Crêpeteig vor, der am Abend gemeinsam mit den Gastfamilien beim Boulespielen verkostet wurde. Schließlich dient der Austausch auch dazu die französische Kultur und das Leben in den Familien kennenzulernen.

  • 2016: Argences
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Für sportliche Abwechslung sorgte der Besuch eines Klettergartens, in dem jeder entsprechend seiner Fähigkeiten zwei Parcours auswählen und bewältigen konnte. Die Mutigsten trauten sich sogar den Parcours extrême zu. Außerdem machten wir einen Ausflug ans Meer nach Ouistreham. Trotz Wassertemperaturen um die 15°C - und auch am Strand war es bei bewölktem Himmel und Wind nicht viel wärmer - trauten sich fast alle einen Sprung in das Wasser zu.

Auch der Tagesausflug zum Mont Saint Michel beschäftigte sich mit dem Thema Umwelt. Bevor wir die Klosterinsel besuchten, erhielten wir an Land einen sehr interessanten Vortrag darüber, wie die Bucht durch Eingriffe des Menschen zunehmend versandete. Seit wenigen Jahren gibt es allerdings einen Gezeitendamm, der dieses Phänomen umkehren soll, sodass der Mont Saint Michel bei Flut wieder zu einer echten Insel wird. Das Prinzip wurde uns detailliert erklärt und noch gilt es abzuwarten, wie es sich in den nächsten Jahren entwickeln wird. Bei bestem Wetter konnten wir den Weg vom Damm zum Mont Saint Michel wahlweise mit dem Shuttlebus oder zu Fuß zurücklegen. Die Freizeit nutzten die meisten schließlich für ein leckeres Eis.

An unserem letzten Tag ging es wie üblich nach Caen. Zunächst mussten die Jugendlichen eine Stadtrallye in Form einer Fotosafari erledigen. Nachdem alle Gruppen dies erfolgreich erledigt hatten, gab es ein Picknick am Château de Caen - wieder bei strahlendem Sonnenschein. Am Nachmittag blieb Zeit zum Shoppen, um das eine oder andere Souvenir zu besorgen. Anschließend stimmten wir uns schon auf das Abschlussgrillen am Abend ein, das diesmal unter besonderen Umständen stattfinden sollte: das Barbecue mit den Gastfamilien fiel mit dem EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Frankreich zusammen. Doch auch die lautstarke Unterstützung aus der deutschen Fankurve vor der Großleinwand konnte am Ergebnis letztlich nichts ändern.

Von einem Kater war am nächsten Morgen allerdings nichts zu spüren, sondern viel mehr Wehmut darüber, dass die Woche in Argences viel zu schnell vorbei war. Im nächsten wird es trotz der Jubiläumsfeierlichkeiten auch wieder einen Jugendaustausch geben - dann werden wir die französischen Jugendlichen in Hettstadt mit einem ebenso interessanten Programm empfangen.

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